Wagner 1Auszüge aus dem Hamburger Abendblatt/Storman

 

Glinde.  Seit Wochen laboriert Yasmine Wagner an einer Knieverletzung. Patellaspitzensyndrom lautet die Diagnose der Ärzte. Deshalb steht die 15-Jährige vom TSV Glinde zurzeit auch nicht wie gewohnt Tag für Tag auf dem Tenniscourt.

Die gute Laune hat das Glinder Tennistalent jedenfalls nicht verloren. Warum auch: Ein Blick auf die Anfang Februar veröffentlichte Rangliste des Deutschen Tennis Bundes reicht, um Yasmine wieder in Hochstimmung zu versetzen. Die 15-Jährige führt in Deutschland die Wertung bei den Juniorinnen U16 an.

 

"Das ist schon ein cooles Gefühl, seinen Namen ganz oben auf der Liste wiederzufinden", sagt sie, bleibt aber gelassen "In erster Linie aber ist die Platzierung für mich eine Anerkennung für die Strapazen der vielen Turnierstarts und für die harte Arbeit im Training."

Trainer Axel Pretzsch steht dem Thema Jugend-Rangliste zwiegespalten gegenüber. "Die Platzierung einer Spielerin ist mir nicht wichtig, ich bin da eher vorsichtig. In dem Alter kann sich das aufgrund der persönlichen Entwicklung schnell ändern", sagt der Coach. "Auf jeden Fall hat Yasmine im vergangenen Jahr sowohl vom Leistungsniveau als auch von der Reife her einen großen Schritt nach vorne gemacht. Nur das zählt für mich."

Dass seinen Schützling ein außergewöhnliches Talent auszeichnet, stelle er keineswegs in Frage. "Nun ist Yasmine aber an einem Punkt angelangt, wo sich entscheiden wird, wohin der Weg sie führt."

Der 39 Jahre alte Coach, der 2002 in der Tennis-Weltrangliste der Herren mit Rang 99 seine beste Platzierung erreicht hatte, plant für die 15-Jährige in diesem Jahr mehrere internationale Starts. "Wenn wir diesen Weg nicht gehen, wird Yasmine schnell den Anschluss verlieren", sagt er.

Nach Yasmines Stärken gefragt antwortet Pretzsch: "Sie ist eine Instinktspielerin mit hohem Grundtempo, die ohne lange zu überlegen häufig die richtige Entscheidung trifft. Dabei setzt sie ihre druckvolle Vorhand als effektivsten Schlag ein."

Als eine ihrer Schwächen nennt der Trainer sofort ihr manchmal zu zurückhaltendes Auftreten. "Yasmine muss auf dem Court noch abgezockter agieren. Sie weiß genau, was sie kann. Sie muss nur noch lernen, dieses Bewusstsein mittels Körpersprache auch ihrer Gegnerin zu vermitteln."

In Hamburg besucht das Tennistalent die zehnte Klasse der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg. Dreimal in der Woche stehen 90 Minuten intensives Training noch vor der ersten Schulstunde auf dem Programm. Am Nachmittag können es sogar bis zu drei Stunden sein.

Für die Zeit nach dem Abitur hat Yasmine bereits einen Plan B in der Tasche – falls es mit der angestrebten Tenniskarriere nichts wird. Die 15-Jährige kann sich gut vorstellen, Sportmedizin zu studieren. Dann würde der Apfel nicht weit vom Stamm fallen, da Vater Florian Wagner als Facharzt für Herzchirurgie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf arbeitet.

 

 

 


Unsere Premium-Partner

 

Dunlop

KSwiss.jpg

Slinger Logo Black


 arag_logo.png

 

 

 Generali