shz.de, 3. Februar 2016:

Eckernförde | Sportlich in vielen Altersklassen mit ansprechende Leistungen, in einigen Konkurrenzen sogar auf Landesniveau: So präsentierte sich der Tennisnachwuchs bei den Wilson Jugend-Bezirksmeisterschaften in Neumünster. Aber die wichtigsten Titelkämpfe zeigten, im Gegensatz zu den Vorjahren, auch Veränderungen sowie Perspektiven, die Grund zur Sorge aufkommen lassen.

 

Erstmals waren die Titelkämpfe „offen“ ausgeschrieben und rekrutierten sich nicht nur aus Nordfriesland, Flensburg-Schleswig und Rendsburg-Eckernförde. Ursächlich dafür ist die Änderung des Ranglistensystems. Der Vergleich der Ergebnisse gegen andere Spieler wurde abgelöst vom Turnierrundensystem, in dem, je nach Wertigkeit des Turniers, Punkte für erreichte Runden – unabhängig vom Gegner – verteilt werden. Für eine Veranstaltung wie die Bezirksmeisterschaften, bei der auch Wildcards für die Jugend-Landesmeisterschaft vergeben werden, ist dies nicht unproblematisch. Bezirksjugendwart Thomas Meeder ist zwar grundsätzlich einverstanden mit der neuen Regelung, hat für gewisse Veranstaltungen aber Bedenken: „Wenn ein Topspieler aus einem anderen Bezirk unseren Jugendlichen die Landesmeisterschaft verbaut, ist das mehr als unglücklich. Ferner nehmen Jugendliche teilweise nicht mehr an „ihren“ Bezirkstitelkämpfen teil, sondern spielen dort, wo sie sich die besten Siegchancen ausrechnen, um die Turnierpunkte zu bekommen.“

Neu war auch der Austragungsort. Neumünster liegt eigentlich nicht im Einzugsgebiet des Nordbezirks. „Wir haben in Neumünster beste Bedingungen, im Norden nach Schließung einiger Hallen in Flensburg und Schleswig leider nicht“, sagt Meeder. „Was viel schwerwiegender für uns ist, sind die mehr als eingeschränkten Trainingsbedingungen.“ Sorgen bereiten auch die jüngsten Altersklassen und vor allem die Juniorinnenklassen. Die U10 nächste Woche musste aufgrund von nur sieben Meldungen bei den Jungen (6) und Mädchen (1) vorab gestrichen werden. In Neumünster kam die U9 und U14 bei den Juniorinnen aus dem gleichen Grund nicht zur Austragung. „Das ist eine Kette, die sich bis in die Damenklasse und Erwachsenenbereich hochziehen wird“, vermutet Meeder. „Wir haben ein ernsthaftes Problem bei der Jüngstenförderung. Die geburtenschwachen Jahrgänge kommen derzeit voll zum tragen. Wir müssen es schaffen, Tennis wieder attraktiver zu machen. Der Verein bleibt die Keimzelle für die Förderung. Der Sieg von Angelique Kerber in Australien kann helfen, ist jedoch kein Allheilmittel“.

Was die 75 Jugendlichen im Alter von acht bis 17 Jahren sportlich auf den Hallenboden zauberten, war dennoch bemerkenswert. Mitten drin im Geschehen waren auch die Aktiven aus dem Dänischen Wohld. In der U12 erreichte der jahrgangsjüngere Gettorfer Pelle Tepp ohne Satzverlust das Finale, in dem er jedoch gegen den topgesetzten Niebüller Kevin Krist beim 0:6 und 4:6 zu spät auf Touren kam. Rang drei holte sich der Eckernförder Ron Domeier, der sich stark verbessert zeigte und – nach Ansicht von Meeder – „von der Spitze nicht mehr ganz so weit entfernt ist“.

In der U14 der Junioren hinterließ Vereinskamerad Jona Junghans ebenfalls einen guten Eindruck. Ohne Satzverlust spielte sich der für die Landesmeisterschaft qualifizierte Junghans ins Finale, wo er allerdings gegen den Ratzeburger Noel Bartz, der zu den besten 25 Spielern seiner Altersklasse in Deutschland gehört, bei seiner Zwei-Satz-Niederlage auf verlorenem Posten stand.

Auch für den dritten Akteur reichte es nicht zum Titel. Der Neu-Louisenlunder Conrad Heins spielte sich in der U16 ungesetzt durch die Runden des größten Teilnehmerfelds der Titelkämpfe bis ins Endspiel, um dort dem Turnierfavoriten Rick Feyser (St. Peter-Ording) beim 4:6 und 2:6 zu unterliegen.

Alle Ergebnisse gibt es im Internet unter http://tvsh.tvpro-online.de

 

 


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