Hannes FuhrigNach 25 Jahren ist Schluss

Der Vorsitzende des Bezirks Nord erinnert sich:

 

„Tennis ist toll“ – dieser flotte Aufkleber aus den 70er Jahren sprach und spricht mir immer noch aus der Seele. Tennis hat mein Leben in vielerlei Hinsicht stark geprägt und sehr bereichert, mir unendlich viele glückliche Stunden, Erlebnisse und Begegnungen beschert. Standen früher eher Wettkampfaspekte im Vordergrund, so sind es heute mehr die sozialen. Was gibt es Schöneres als ein- oder zweimal pro Woche mit Freunden im gleichen Altersbereich ein geselliges, aber dennoch forderndes Doppel zu spielen und anschließend mindestens genauso lange bei dem einen oder anderen Bierchen zusammen zu sitzen und sich über wenig Wichtiges und viel Unwichtiges auszutauschen? Deshalb gilt für mich frei nach Loriot: Ein Leben ohne Tennis ist zwar vorstellbar, aber völlig sinnlos!

 

                       

Hannes Fuhrig

Dass mir ein solches Schicksal erspart blieb, habe ich meinem Vater zu verdanken, der von seinem Hausarzt 1965 den gut gemeinten Rat mit auf den Weg bekam, etwas für seine Gesundheit zu tun, am besten mehr Sport zu treiben. Damals war die Angebotspalette gut überschaubar, in St. Peter-Ording erst recht. Aber die Tennisplätze des erst vier Jahre zuvor gegründeten Clubs waren nicht weit weg. Und da mein Vater meinte, dass seinem leicht pummeligen Sohn etwas mehr Bewegung auch nicht schaden könnte, waren wir schon bald Mitglieder des TC Blau-Weiß St. Peter-Ording. Das war damals übrigens gar nicht so leicht: man brauchte zwei Bürgen, musste noch Aufnahmegebühr bezahlen und als erst 10-Jähriger lag ich noch deutlich unter dem Mindesteintrittsalter von 12 Jahren und wurde meist an die Wand, in unseren „Käfig“, verbannt. Eine harte Schule, aber nie wieder in meinem langen Tennisleben habe ich so viel gelernt wie dort!

Das machte sich auch schnell bezahlt: da die Konkurrenz in dieser Altersgruppe landesweit sehr übersichtlich war, gehörte ich – mit Thies Röpke - schon schnell zu den Besten im Lande, was mir erst die mehrmalige Teilnahme am „4-Verbände-Jüngsten-Turnier“ in Bad Oldesloe, das dieses Jahr als „Verbands-Jüngsten-Mehrkampf der Nordverbände“ 50-jähriges Jubiläum feierte, einbrachte, und später im Jugendbereich zahlreiche Einsätze in den Teams des Landesverbandes und bei Deutschen Meisterschaften und Sichtungsturnieren sowie 2 Titel bei den Landesjugendmeisterschaften im Doppel und sechsmal in Folge im Einzel im Bezirk Nord. Im Erwachsenenalter nahmen dann häufig private und berufliche Anforderungen einen höheren Stellenwert ein, aber Tennis blieb durchgängig meine „Droge“. Auch wenn weiterhin sportliche Erfolge nicht ausblieben (Oberligameister 1981 mit dem TC Husum, zahlreiche Titel als Bezirks-, Kreis-, Stadt und sogar Divisionsmeister bei der Luftwaffe), so gewann doch immer mehr die soziale Komponente des Tennissports an Bedeutung. Noch heute bin ich dankbar, dass ich bei meinem als Offizier unvermeidbaren zahlreichen Wohnortwechseln immer wieder durch das Tennis schnell in der neuen Umgebung Anschluss und auch so manche Freunde fürs Leben fand. Auch war und bin ich nicht nur aktiver Spieler, sondern auch lizensierter Trainer, Schiedsrichter und Oberschiedsrichter und blicke auf über 25 Jahre Funktionärstätigkeit als Jugendwart beim TC Grün-Weiß Heide und dem VfB Oldenburg (i.O.), als Sportwart beim Flensburger Tennisclub und als Vorsitzender des Bezirk Nord zurück. Sehr zu meiner Freude konnte ich meine Begeisterung für Tennis auch an meine Töchter Svenja und Tasja weitergeben, die zu ihren besten Zeiten beide im DTB um Platz 100 bei den Damen rangierten und sich sogar ein Tennis-Vollstipendium an einer Universität in Amerika ergattern konnten.

Heutzutage mische ich nach einem gut überstandenen Herzinfarkt (beim Punktspiel!) und mit zwei künstlichen Hüften noch immer mit viel Freude, Motivation und gelegentlich auch Erfolg (derzeit LK 14) aktiv in unserem H 60 – Team beim Flensburger TC mit, das auch seit Jahren den Kern meines aktuellen sozialen Umfeldes bildet. Als Funktionär werde ich mich künftig rar(er) machen und hoffe sehr, dass sich im Tennis Bezirk Nord nun bald ein anderer im positiven Sinne „Tennisverrückter“ findet, der mein Amt als Bezirksvorsitzender übernimmt und hoffentlich mit unserem bewährten Team in meinem Sinne, und damit meine ich vor allem engen Kontakt mit den Vereinen und den Aktiven und Einsatz für den Vereins- und Breitensport, fortführt.

 

 

 

 


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