Halle WahlstedtWahlstedt. Spionageabwehr in Wahlstedt? Und das direkt neben dem Leistungszentrum des Tennisverbandes Schleswig-Holstein? Kaum möglich. Doch das Dach der neuen Traglufthalle für drei Hartplätze erinnert an die Kuppeln von Abhörstationen, wie die Amerikaner sie einst in Berlin nutzten und der BND heute noch in Bad Aibling. Doch es gibt zwei feine Unterschiede: In Wahlstedt kann ich ungehindert und ohne Sicherheitsmaßnahmen „unter das Dach“ gehen und das Dach ist wesentlich flacher als die Kuppel der „Nachrichtenagentur“.  

 

Unter das Dach komme ich durch eine Drehtür. Hell wie an einem schönen Sommertag ist es. Drei Plätze sehe ich. Ralf Wollgast trainiert drei Jungs. Sie trainieren Spieleröffnung und platzierte Returns. In der Mitte gibt Verbandstrainer Herby Horst zwei jungen Damen Kommandos und lässt sie an der Grundlinie laufen. Und auf dem dritten Platz zeigt Maik Schürbesmann dem Profi-Nachwuchs, wo es langgehen soll. Konditionstrainer Hauke Karstens beobachtet derweil, wann bei seinen Schützlingen „die Luft knapp“ wird. Wird sie zu schnell zu knapp, muss mehr Zeit im Fitnessraum verbracht werden.

Die Atmosphäre in der neuen Dreifeldhalle wirkt locker, unaufgeregt und Herby Horst strahlt wie immer, ob auf dem Platz oder im Gespräch, eine gelassene Ruhe aus. „Die Trainingsbedingungen in dieser neuen Halle sind optimal. Die Ballwechsel dauern länger, der Ball ist langsamer“, so Herby Horst. Ab 15 Uhr steht der langjährige Verbandstrainer mit seinen Kollegen und Schützlingen auf dem Platz. Vormittags trainieren die Jungprofis.

Möglich machten die neuen und verbesserten Trainingsbedingungen die Topspin GmbH. 2014 begann sie mit der Planung der neuen Plätze. Im September 2015 wurde schließlich die Eröffnung der 180.000 Euro teuren Dreifeldhalle gefeiert. Und der Tennisverband Schleswig-Holstein mietete für seinen Leistungskader entsprechend Plätze und Zeiten. „Teppichböden, wie wir sie in Norddeutschland und Mitteldeutschland kennen, sind out“, so Ralf Wollgast. Weltweit liegt der Hardcourt beim Tennis vorne. Um Gelenke muss man keine Angst haben. Man spielt schließlich nicht auf Asphalt. Trotz des Begriffs Hartplatz oder Hardcourt ist alles gepolstert – selbst hinter der Grundlinie. In Wahlstedt nutzte man das Produkt „Laykold“. Dabei handelt es sich um Gummigranulat und Gummimehl, eingekapselt in ein Acryl-Bindemittel. Schleswig-Holsteins Spitzenspielerinnen und Spitzenspieler spielen also gut gepolstert. Aber der Trainingsalltag ist etwas schwieriger geworden: Denn auf einem Hardcourt muss man den Ball besser ausspielen und eine Strategie entwickeln – doch das macht das Training wiederum noch interessanter. Und so wird es auch im kommenden Frühjahr und Sommer sein. Schließlich wird nach der Wintersaison ruckzuck die Traglufthalle abgebaut und schon hat man in der Wahlstedter Nordlandstraße drei weitere Außenplätze.

 

Traglufthalle Wahlstedt

                       

 

 

 

 

 


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