Interview mit dem Präsidenten des TV SH Dr. Frank Intert
Frage: Hier und da hört und liest man davon, dass der Tennisverband ein Verbandskonzept entwickelt. Was ist damit gemeint?
Dr. Frank Intert: Ob es ein Verbandskonzept wird, ist noch offen. Ein solches Konzept wäre ja sehr umfassend. Mit den heute bestehenden Strukturen erreichen wir aber nicht unsere Ziele. Daher muss sich etwas ändern. Wir müssen unsere Arbeit neu aufstellen.
Frage: Hat sich seit ihrem Amtsantritt vor knapp drei Jahren denn noch nichts geändert?
Dr. Frank Intert: Doch, sogar schon sehr viel - jedenfalls im administrativen Bereich. Wir haben die EDV umgestellt, das Rechnungswesen gestrafft, wir haben die Wettspielaufstellung komplett digitalisiert und NUliga eingeführt, um einige Beispiele zu nennen. Und durch diese Veränderungen merken wir nun unter anderem, dass es im Getriebe knirscht. Dreht man mal an einer Schraube, müssen andere Einstellungen auch geändert werden. Vor diesem Hintergrund soll und muss es strukturelle Veränderungen im Sport und in der Organisation auf verschiedenen Ebenen geben.
Frage: Wo stehen Sie heute mit ihren Plänen?
Dr. Frank Intert: Wenn wir über den Sportbereich und der Organisation sozusagen außerhalb der Geschäftsstelle reden, erst am Anfang. Es gibt viele Ideen, aber es gibt noch mehr Fragen, zum Beispiel was das Ehrenamt und die Kommunikation betrifft. Wir stellen hier einen erheblichen personellen Mangel fest. Vor diesem Hintergrund gehe ich davon aus, dass künftig mehr hauptamtliche Mitarbeiter die Arbeit im Verband erledigen müssen. Möglicherweise ist hier ein Vertrag, den wir zurzeit mit dem Kreis Segeberg/Pinneberg aushandeln, ein Wegweiser.
Frage: Im Gespräch ist auch die Auflösung von Bezirken . . .
Dr. Frank Intert: . . . im Gespräch ist sehr viel, beschlossen noch nichts. Und sollten wir tatsächlich hier zu einer Neuordnung der seit 1975 bestehenden Bezirksstrukturen kommen, müsste dies die Mitglieder während einer Mitgliederversammlung entscheiden. Die Auflösung der Bezirke ist definitiv kein Ziel des Präsidiums. Ziele können nur Verbesserungen des Bestehenden sein. Um diese zu erreichen, müssen auch Veränderungen des bisherigen Aufgabenprofils der Bezirke geprüft und diskutiert werden. Überhaupt: Wir werden unsere Mitglieder in die Diskussion einbeziehen. In den kommenden Tagen befasst sich das erweiterte Präsidium mit dem Thema. Im Januar oder Februar wird es voraussichtlich eine verbandsöffentliche Veranstaltung geben. Und dann können sich die Bezirksversammlungen mit dem Thema befassen.
Frage: Sie wollen also alles neu strukturieren?
Dr. Frank Intert: Wir denken über verbesserte Dienstleistungen für Vereine nach. Wir wollen unsere Turniere qualitativ aufwerten. Wir müssen personelle Strukturen sowohl im Ehrenamt als auch im Hauptamt überdenken. Wir werden über Beitragsstrukturen und Gebührenstrukturen beraten. Und wir denken über die Aufgaben der Kreisverbände nach. Sicher ist aber, dass diese erhalten bleiben sollen.