Schiedsen beim Weltklasse-Tennis

Sabine Schulz

Sabine Schulz in Aktion.                      Fotos: Mathias Schulz

 

Sie reist gern und reist viel. Das passt zusammen. Sabine Schulz ist oft 15 bis 20 Wochen im Jahr auf Tour.  Aber die meiste Zeit verbringt die 50-Jährige Oberschiedsrichterin davon auf allen möglichen Turnierplätzen dieser Welt. Natürlich gibt es auch das Reisen, was einer Urlaubszeit mit Ehemann Mathias entspricht. Denn Reisen ist ihr Hobby.

Die Münchnerin Sabine Schulz lebte 36 Jahre in Bayern. Hier begann sie mit 9 Jahren Tennis zu spielen, besuchte die Schulen, studierte an der Uni Betriebswirtschaftslehre, lernte ihren Ehemann Matthias kennen, eröffnete ein Büro als Versicherungsmaklerin und 2006 kam der Wechsel in den Norden, nach Mölln.

Doch bereits 19 Jahre zuvor begann ihre Karriere in der Tenniswelt bei den BMW Open. Es war 1987 als die heutige schleswig-holsteinische Referentin für Regelkunde und Schiedsrichterwesen bei diesem ATP-Turnier als Linienrichterin auffiel. Die Folge: Sabine Schulz war als Schiedsrichterin in Bayern tätig. 1991 folgte die Schiedsrichter-Ausbildung beim DTB und 1994 gab es die Fortsetzung beim Weltverband ITF. Nach Bayern kam Deutschland und dann die ganze Welt: Wimbledon, US Open, Australien Open. Bei den Turnieren hat sie unterschiedliche Aufgaben, zum Beispiel  Linienrichterin, Stuhlschiedsrichterin, Oberschiedsrichterin oder als Review-Schiedsrichterin.

Im vergangenen Jahr war Sabine Schulz die erste Frau bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Biberach, die als Oberschiedsrichterin eingesetzt wurde. Und ein paar Jahre zuvor war sie die erste deutsche Oberschiedsrichterin, die international tätig war. „Schiedsen war bei mir wie bei vielen anderen Kollegen nicht wirklich geplant. Ich habe, da ich selbst hobbymäßig Tennis spiele, während der Schulzeit in München beim ATP-Turnier als Linienrichterin mitgemacht und wurde angesprochen, ob ich nicht auch mal einen Schiedsrichterlehrgang machen möchte. Ich dachte, warum nicht?! Daraus hat sich alles Weitere entwickelt und es macht bis heute sehr viel Spaß. Am Anfang war es durchaus mit Hindernissen verbunden, diesen Job als Frau zu machen, da es damals für Spieler und Kollegen noch sehr ungewohnt war - zu dem Zeitpunkt waren wir in Deutschland gerade mal 2 Frauen - aber das hat sich bis heute eher gelegt“, erinnert sich Sabine Schulz.

Ein besonderes Ereignis bildete 2004 die Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Athen.  „Es war eine tolle Erfahrung mit den Sportlerinnen und Sportlern im olympischen Dorf zu leben“, erinnert sich Sabine Schulz.

Die Tätigkeit als  Versicherungsmaklerin hat die Regionalliga-Spielerin aufgegeben. Dafür konzentriert sie sich ganz auf Tennis. Dies gilt auch für die  Ausbildung der Schiedsrichter in Schleswig-Holstein. Seit 2010 ist Sabine Schulz Referentin für Regelkunde und Schiedsrichterwesen.   

Und natürlich steht die nächste Teilnahme bei einem großen Turnier bereits fest: Wimbledon. Sabine Schulz wird dort als Review-Schiedsrichterin tätig sein.

 

Eingestellt am 2. Juni 2021


 

 


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