Dimitri Poliakov 004Henstedt-Ulzburg. Schwungvoll kommt er mit seinem Fahrrad auf die Anlage des SV Henstedt-Ulzburg gefahren. Der Händedruck ist kräftig. Dimitri Poliakov ist schlank, groß und nunmehr auch Tennis-Weltmeister – Herren Ü50.

Die 50 hat der Ukrainer in diesem Jahr erreicht, wie so manches in seinem Sportlerleben. Er stand einst unter den TOP 100 der Weltrangliste und schlug auf vielen Tennisplätzen dieser Welt auf.

Seine Karriere begann mit 8 Jahren. Sein Vater schleppte Dimitri auf eine Tennisanlage in Kiew, wo er geboren wurde. Für den alten Herren stand fest: Wenn Du etwas machst, musst Du es ordentlich machen. Und so gab es für den kleinen Dimitri, der in seiner Heimat Dmitri geschrieben wird, kein zurück. Er musste spielen, üben, kämpfen und nach vorne schauen.

Mit 20 Jahren begann seine Profi-Karriere. Zunächst spielte der Rechtshänder für die UdSSR. Stolz – und das kommt rüber – ist Dimitri Poliakov darauf, der letzte Meister der Sowjetunion zu sein. Bevor sich die UdSSR mit 290 Millionen Einwohnern 1991 auflöste, gewann der junge Tennis-Star den Titel. Davon, so sagt er, habe er schon als kleiner Junge geträumt.

Die Profikarriere führte den Rückhand-Perfektionisten auch auf die großen Plätze dieser Welt. Dimitri Poliakov spielte bei allen Grand Slam Turnieren mit, war Davis-Cup-Spieler und Mannschaftskapitän. Die höchste Platzierung auf der Weltrangliste erreichte am 10. Juni 1991 mit Rang 93. Während der 19-jährigen Profi-Zeit kassierte er knapp 440.000 Dollar Preisgelder, siegte bei neun Turnieren der Challenger Tour und auf der ATP-Tour gewann der einstige Doppelpartner von Andrij Medwedjew im Davis Cup ein Turnier in Kroatien.

Seit 7 Jahren lebt Dimitri Poliakov nun in Henstedt-Ulzburg. Carsten Muhs, jahrzehntelang Bezirkssportwart im Bezirk West des Tennisverbandes SH, suchte damals für den SV Henstedt-Ulzburg einen Trainer. Dimitri Poliakov bekam in Kiew von einem Freund einen Anruf und die Aufforderung: Komm nach Deutschland! Wenn der heutige Club-Trainer an diese Zeit denkt, wirkt er nachdenklich. Und der damals 43-Jährige überlegte auch lange, ob er diesen Neuanfang wagen sollte. Schließlich sagte Dimitri, der in Kiew zwei Tennisschulen hatte, zu. Mittlerweile ist der Weltmeister etabliert, trainiert in Henstedt-Ulzburg, im Uhlenhorster Hockey-Club und schlägt für den TSV Sasel auf.

Bei den Weltmeisterschaften in Ulm war Dimitri Poliakov nach dem Gewinn der Offenen Deutschen Meisterschaften in Essen zum zweiten Mal erfolgreich. Die Nummer 12 der Weltrangliste will es nun wissen, steigt wieder stärker in den Wettkampf ein und hat als Zielmarke Ranglistenplatz Nummer eins. Dafür geht der etwas nervenschwache Tennisspieler wieder mehr auf Tour. Das Kribbeln im Bauch während der Turniertage war für ihn ein gutes Gefühl.

Und nach sieben Jahren ist der freundliche 50-Jährige auch für neue Aufgaben offen. Was nicht heißen muss, dass er den SV Henstedt-Ulzburg unbedingt verlassen möchte.

 

 


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