Tennis ist  seit der Besatzungszeit

sein Leben

Herbert Althaus_2017

Der 82-jährige Herbert Althaus tourt noch immer um die Welt und jagt den Punkten hinterher.  

Bad Neuenahr. An den deutschen Seniorenmeisterschaften in Bad Neuenahr  nahmen 720 Spielerinnen und Spieler in diesem Jahr teil, darunter Schleswig-Holsteiner und Herbert Althaus. Im Interview spricht der 82-Jährige über seine Motivation und warum Tennis für ältere Menschen so attraktiv ist. 

Er ist 82 Jahre alt und sprüht nur so vor Energie. Herbert Althaus ist mehrfacher Deutscher Meister bei den Senioren, Träger sämtlicher internationaler Titel, die Nummer zwei der Welt bei den 80-Jährigen und in Deutschland seit vielen Jahren die unangefochtene Nummer eins. Im Interview spricht der gebürtige Rheinländer über seine Motivation, in seinem Alter noch so viele Turniere zu bestreiten und darüber, warum Tennis für ältere Menschen so attraktiv ist. 

 

Herr Althaus, Sie haben gerade die deutschen Seniorenmeisterschaften in Bad Neuenahr in der Konkurrenz Herren 80 gespielt. Wie oft haben Sie dort schon teilgenommen?

 

Ich glaube, dass es in diesem Jahr das 15. Mal war. Ich werde 83 Jahre alt und muss beim ersten Mal ungefähr 67 gewesen sein.  

 

Und wie häufig standen Sie in Bad Neuenahr auf dem Siegertreppchen?

 

So genau kann ich das gar nicht mehr beantworten, aber ich würde sagen, dass ich bei rund der Hälfte der Meisterschaften als Sieger vom Platz gegangen bin. Also ich spreche jetzt nur von den Einzelwettbewerben.

 

Dieses Jahr sind Sie bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Woran hat es gelegen?

 

Das kann ich Ihnen ganz genau sagen. Aufgrund des schlechten Wetters wurden einige Teilnehmer gezwungen, zwei Mal am Tag zu spielen. Darüber haben sich natürlich alle beklagt. Ärgert man sich darüber oder steht der Spaß im Vordergrund? Natürlich steht in erster Linie der Spaß im Vordergrund, aber in dem Moment habe ich mich schon furchtbar geärgert. Denn die Folge von diesem Spiel war, dass mein Doppelpartner, gegen den ich im Halbfinale gespielt hätte, von dem anstrengenden Spiel profitiert und meinen Gegner besiegt hat.

 

Seit wann spielen Sie Tennis?

 

Ich habe mit 18 Jahren beim ETUF Essen angefangen. Kurz vorher war Nordrhein-Westfalen noch englische Besatzungszone. Die Engländer spielten dort Tennis, ehe der Verein den Deutschen wieder übergeben wurde.

 

Und wann haben Sie die ersten Turniere gespielt?

 

Während meiner Berufszeit habe ich mich auf die Medenspiele beschränkt. Erst als ich mit 66 Jahren in Rente gegangen bin, habe ich angefangen, Turniere zu spielen. Seitdem bin ich ständig auf Tour.

 

Was bedeutet Ihnen der Tennissport?

 

Tennis ist mein Leben! (seine Frau lacht im Hintergrund, Anm. DTB). Die Liebe zum Sport ist die Basis für Erfolg!

 

Und was sagt Ihre Frau dazu?

 

Die macht das alles Gott sei Dank mit. Sonst wäre das nicht möglich.

 

Empfinden Sie die Reiserei in Ihrem Alter nicht als anstrengend?

 

Nein, überhaupt nicht. Für uns ist auch ein Flug nach Australien überhaupt gar kein Problem. Ich bin körperlich fit. Ich bin in meiner Altersklasse wahrscheinlich auch einer der Fittesten.

 

Führen Sie Ihre Fitness auf das viele Tennisspielen zurück?

 

Natürlich hat das viel damit zu tun. Aber ich habe auch sehr gute Gene. Mein Vater war ein großer Sportler, er war Olympiateilnehmer 1928 in Amsterdam in der Disziplin über 800 Meter.

 

Werden Sie so lange Tennis spielen, bis es nicht mehr geht?

 

Genau. Deswegen plädiere ich auch dafür, dass die Altersklassen nach oben hin erweitert werden. Es gibt viele internationale Turniere, die die Teilnahme auf 70 Jahre limitieren. Es gibt eine große Zahl älterer Turnierspieler, die dann keine Chance haben, teilzunehmen. Daher bin ich der Meinung, dass alle namhaften Turnierveranstalter dringend umdenken und die Turniere für alle Altersklassen bis einschließlich 85 öffnen sollten.

 

Woher kommt die Motivation, in Ihrem Alter noch so viele Turniere zu bestreiten?

 

Die bekommt man automatisch durch die Punktesituation. Die Turniere werden alle mit Punkten bewertet und man jagt zunächst den Punkten nach.

 

Was macht den Tennissport auch für ältere Menschen so attraktiv?

 

Ich denke, Tennis ist eine der wenigen Sportarten, die man bis ins höchste Alter spielen kann. Und wenn einen erstmal das Tennisfieber gepackt hat, bleibt man dabei. Wichtig ist, dass man Spielpartner findet - das ist für ältere Tennisspieler manchmal ein Problem.

 

Welches Turnier steht als nächstes bei Ihnen auf dem Programm?

 

Demnächst folgt Klosters in der Schweiz, wo ich die Internationalen Schweizer Meisterschaften spielen werde. Anschließend geht es zum schönen Tegernsee zur Teilnahme an den Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften. Im Oktober reise ich dann nach Florida und trete dort bei den Tennisweltmeisterschaften, sowohl im Mannschafts- als auch im Einzelwettbewerb an.

 

 

 Olga Deutsche Meisterinnen im Doppel

Renate Deutsche Vizemeisterin im Doppel

 

Und auch aus Schleswig-Holstein sind Tennisspielerinnen und Tennisspieler dabei. Renate Schröder – beispielsweise – gehört zu den erfolgreichsten Seniorinnen aus SH.

 

Nachstehend Ergebnisse aus den Hauptrunden. 

 

 

 

Damen 65

 

Elly Ruberg,

 

Lübecker Tennis- u. Hockeyclub, schied in der 1. Runde aus.

 

 

 

Damen 70

 

Renate Schröder,

 

MTSV Olympia Neumünster v. 1859, schied im Achtelfinale aus.

 

 

 

Lore Jipp,

 

Lübecker Tennis- u. Hockeyclub,  schied im Achteflniale durch Aufg. aus

 

 

 

Damen Doppel 60

 

Elly Ruberg, SLH, Maria Reithmair, BTV, schieden  im Viertelfinale aus

 

 

 

Damen Doppel 70

 

Helga Spitzkowski, SLH, Cäcilia Müller, BTV, schieden im Halbfinale aus  

 

 

 

Monika Ullerich, TVM, Renate Schröder, SLH,   Deutsche Vizemeisterinnen

 

 

 

 

 

Herren 60

 

Bernd Schorer, Tennis- und Hockeyclub Neumünster, schied  im Achtelfinale aus

 

 

 

Herren 65

 

Söhnke Klang, Tennisclub Lütjenburg,  schied im Viertelfinale aus

 

 

 

Herren 75

 

Bernd Schürmann,Tennis-Club Geesthacht, schied  in der 2. Runde aus

 

 

 

Herren 65 Doppel

 

Paul Schorn, HAM, Söhnke Klang, SLH, schieden  im Viertelfinale aus

 

 

 

Mixed 80

 

Ingrid Hübner, RPF, Hans Steenfatt, SLH, schieden  im Viertelfinale aus

 

Olga Shaposhnikova, die beim LTC Elmshorn als Trainerin arbeitet, nahm auch an den Meisterschaften teil. Sie wurde allerdings nicht als Schleswig-Holsteinerin geführt, sondern aus  „BAD“ kommend, da sie in diesem Sommer für den TC Blau-Weiß Weiher spielt. Olga trat als zweifache Titelverteidiger im Einzel und Doppel an. Im Einzel verpasste die 51-Jährige im Finale den dritten Sieg in Folge und musste sich mit dem Vizetitel zufrieden geben. Im Doppel gewann sie zum dritten Mal in Folge den Meistertitel. 

 

Alle Ergebnisse der Deutschen Seniorenmeisterschaften finden Sie unter www.dsm-tennis.de

 

 

 


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