2. Bundesliga Suchsdorf 1.0Kiel. Die Jungs sind ehrgeizig. So mancher Ballwechsel ist beeindruckend. Zuschauen macht Spaß. Und spannend waren die bisherigen vier Punktspiele in der 2. Bundesliga allemal. Die Rede ist von den Suchsdorfer Jungs, richtiger ist wohl: Die Rede ist von den Suchsdorfer Herren, Lloyd Glasspool, Leon Schütt, Florian Barth, Dominik Bartels, Harri Heliövaara, Andre Göransson, Sören Olesen, Nico Hadeler, Esben Olesen, Jesper Brunström, Torben Michaelis, Lauri Kiiski, Andreas Bjerrehus, Martin Pedersen, Matthias Bähre und Alexander Griese. Nicht vergessen werden soll der ein klein wenig ältere Herr: Christoph Schrabisch, Team-Kapitän und die „gute Seele“ der Mannschaft.

 

Die Herren des Suchsdorfer Sportverein von 1921 schafften den glatten Durchmarsch von der Nordliga in die Regionalliga und dann in die 2. Bundesliga. Damit schrieben sie ein Stück Sportgeschichte im Tennisverband Schleswig-Holstein. Vier Spiele haben sie in der 2. Liga bereits absolviert und bei den Heimspielen gab es am Alten Steenbeker Weg immer eine tolle Zuschauerkulisse.

Die Welt in der 2. Liga ist anders, weiß Christoph Schrabisch zu berichten: „Sportlich ist es in der 2. Liga ausgeglichener. Und natürlich befinden wir uns hier auf einer Ebene, wo es um leistungsstarkes Tennis und um Geld geht.“ Suchsdorf muss damit gut haushalten. Im Gegensatz zu anderen Vereinen kann und will man auch nicht Spieler zu wer-weiß-was-für- Gelder einkaufen. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass in der Mannschaft, in der Christoph Schrabisch mal selbst spielte, einige „Veteranen“ sind. Seit 2007 gehören Sören und Esben Olesen dazu. Matthias Bähre ist bereits seit 2004 in der Mannschaft und seit 1995 im Suchsdorfer SV. Und in Schleswig-Holstein kennt man auch Florian Barth, Leon Schütt sowie Dominik Bartels. Barth und Bartels trugen genauso zum geschichtsträchtigen Aufstieg wie Harri Heliövaara bei. Natürlich waren weitere Namen in der Nordliga oder Regionalliga vertreten. Doch jetzt geht es um die 2. Bundesliga, um den Klassenerhalt. Für den soll unter anderem der Neue sorgen: Leon Schütt. Er steht an Position 2. Auf Position eins steht jemand, der noch nicht zum Einsatz kam: Lloyd Glasspool. „Lloyd und ich haben vereinbart, dass wir ihn melden und wenn er Zeit hat, kommt er“, so Christoph Schrabisch.

Bisher hatte Lloyd, aktuell steht er auf Platz 282 der Weltrangliste, keine Zeit. Als Suchsdorf am vergangenen Wochenende gegen Bielefeld spielte, trat der Brite in Atlanta an. Der 22-Jährige schied in der ersten Quali-Runde aus. Am 29. Juli, als Suchsdorf mit einer großartigen Leistung in Solingen 6:3 gewann, stand Lloyd im Viertelfinale in Lexington. Er tourt durch die Welt – mal sehen, ob der Weg bei einem der noch offenen vier Punktspiele nach Deutschland und zu den Suchsdorfer Freunden führt.

Leon Schütt ist also die Nummer eins. Der 22-Jährige ist ein echter Schleswig-Holsteiner. Er begann früh mit der gelben Filzkugel zu spielen. Mit drei Jahren stand er in Kellinghusen auf dem Platz, danach folgte Itzehoe, später Wahlstedt und nun Suchsdorf. Leon lebt in Hamburg und kann sich als Berufsalternative Tennislehrer oder Kfz-Mechaniker vorstellen. Er mag gerne Freunde treffen und tanzen. Hip Hop zählt er zu seiner Lieblingsmusik. Bevor Leon auf der roten Asche seinen starken Aufschlag und die Vorhand präsentiert, hört er Musik. Dreimal spielte er bisher für Suchsdorf, dreimal musste er dem Gegner gratulieren.

Die Nummer zwei im Einsatz ist Florian Barth. Ihn trifft man seit vielen Jahren auf den schleswig-holsteinischen Tennisplätzen. 2011 bis 2014 spielte er als Profi. Der 27-Jährige lebt in Duvenstedt, kommt oft in Begleitung der Familie auf eine Anlage und zieht sich vor einem Match gerne in die Umkleidekabine zurück. Bei den bisherigen vier Einsätzen in der 2. Bundesliga war er stets dabei. Gegen Bremerhaven zeigte er im Match-Tie-Break starke Nerven. Mit 11:9 sicherte die Nummer 74 der Deutschen Rangliste seiner Mannschaft einen Matchpunkt. Gegen Bielefeld stand er in Suchsdorf auf dem Center Court. Die Zuschauer mussten starke Nerven haben, es gab 13:14 Spiele(!). Bielefeld siegte mit 6:7, 7:6, 11:9.

Dominik Bartels möchte unter die Top 50 der Deutschen Rangliste kommen, zurzeit steht er auf Platz 84. Er ist ein ruhiger Tennisspieler, seine Mentalität zählt er denn auch zu seinen Stärken und leichte Volleys zu seinen Schwächen. Dominik wurde in Hannover geboren und lebt dort. Der 23-Jährige stand für seine 2.-Liga-Mannschaft ebenfalls viermal auf dem Platz. Gegen Bremerhaven und Oldenburg gewann er. Sein Lieblingstennisspieler ist Juan Martin del Potro aus Argentinien. Zu seinen Hobbys gehört Fitness und vor einem Match macht er mal einen Spaziergang.

Der Finne Harri Heliövaara sorgte mit für den Aufstieg in die 2. Liga und kam bis jetzt dreimal zum Einsatz. Er gibt nie auf – bis zum letzten Punkt. Gegen Bielefeld war das mit einem 6:1, 6:2 problemlos, ebenso gegen Solingen mit 6:4, 6:1. Nur gegen Oldenburg war es problematisch und da durfte und hat er auch in keiner Sekunde aufgegeben. Am Ende stand es dann 7:6, 6:4 und es gab wieder einen Matchpunkt für seine Mannschaft. Harri wurde in Helsinki geboren und lebt dort. Als Alternative zum Tennis kann sich der 27-Jährige den Job eines Piloten vorstellen. Er mag Golf und klassische Musik und tourte von 2008 bis 2011 als Profi durch die Welt.

Und noch zwei nordische Freunde spielen in Kiel: Andre Göransson aus Malmö und Martin Pedersen aus Koppenhagen. Andres sportliches Ziel lautet: Einsatz im schwedischen Davis Cup Team. Und seine berufliche Alternative zum Tennis könnte einmal die Tätigkeit eines Mentaltrainers sein. Er hört gerne die Musik eines Duos, das auch ältere Tennisspieler kennen: Simon & Garfunkel. Für Suchsdorf war er bei allen vier Spielen dabei und zwar mit einem hohen Kampfgeist (Fighting Spirit). Das hat sich ausgezahlt. Denn der 22-Jährige gewann drei Einsätze und verlor nur beim Topfavoriten Bremerhaven.

Martin Pedersen stammt aus Kopenhagen, von 2005 bis 2009 tourte er als Profi von Tennisplatz zu Tennisplatz. Seine beste Weltranglistenposition war 350. Bei den Suchsdorfern gehört Martin zu den Stammspielern. Der 29-Jährige war in dieser Saison dreimal im Einsatz. Gegen Bielefeld gewann der Michael-Jackson-Fan sein Match deutlich mit 6:1, 6:3. Auch in Solingen war Martin mit 6:3 und 6:1 ein Punkteholer. Nur beim Top-Favoriten Bremerhaven verlor er - 5:7, 3:6. Seine persönliche Stärke sieht er in der Vorhand, seine Schwäche in der Rückhand. Vor einem Match macht er "Streching und Relaxing" steht als Antwort auf dem ausgefüllten Fragebogen. 

Nordisch – mehr norddeutsch – ist auch Matthias Bähre, ein echter Kieler Jung‘. Der 25-Jährige wurde in Kiel geboren und lebt dort immer noch. Er zeigt Kampfgeist und ist ein Teamplayer. Gegen Oldenburg und Bremerhaven kam Matthias Bähre zum Einsatz. Zweimal verlor er im Match-Tie-Break. Sein Ziel passt zur Aussage des Teamplayers: Der SSV möge in der 2. Bundesliga bleiben.

Dies wünschen sich wohl alle schleswig-holsteinischen Tennisfreunde zusammen mit der Mannschaft, zu der noch mehr Spieler – als vorgestellt – gehören. Zur Mannschaft gesellt sich ein großer Unterstützerkreis. So hat Suchsdorf keine eigene Gastronomie. Also muss alles besorgt, alles ehrenamtlich geregelt werden. Christoph Schrabisch ist für diese Unterstützung dankbar. „Es ist toll, wie hier alle mitmachen, anpacken und helfen.“ Dazu gehört das Aufstellen von Plakaten in der City, um Heimspiele anzukündigen. Mit 300 und 350 Zuschauern bei den bisherigen Heimspielen hat sich die Arbeit gelohnt.

Am kommenden Freitag, 5. August, erwarten die Suchsdorfer um 13 Uhr den TC Iserlohn. Es wird spannend: „Kommen die Iserlohner mit ihren Top-Spielern wird es für uns sehr, sehr schwer“, so Christoph Schrabisch. Doch in Abweichung eines berühmten Satzes des ehemaligen Fußball-Nationaltrainers Sepp Herberger (Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten) darf geschrieben werden: Der Ball ist rund und das Spiel dauert bis zum letzten Punkt!

Und hier noch einmal die bisherigen Gesamtergebnisse:

Nach knapp acht Stunden stand fest: Die Suchsdorfer hatten ihr Punktspiel gegen Bielefeld ganz knapp mit 4:5 verloren. Es war das dritte von vier Spielen in der 2. Bundesliga, dass mit 4:5 endete.

Gegen den Top-Favoriten Bremerhaven verlor die aufgestiegene Mannschaft 4:5. Und auch das erste Auswärtsspiel gegen Oldenburg ging mit 5:4 äußerst knapp an die Gastgeber.

 

Dazwischen gab es den Sieg in Solingen am Freitag, 29. Juli. Durch einen 6:3-Sieg beim Solinger TC 02 konnten sich die Suchsdorfer-Herren aus dem Tabellenkeller der 2. Tennis-Bundesliga befreien.

Nach den Einzeln stand es 3:3. Die Gastgeber hatten 7, die Suchsdorfer 6 Sätze gewonnen - alles war offen. Mit drei gewonnenen Doppel-Matches machten die Kieler Jungs dann alles klar. Wie eng jedoch alles verlief, macht das Gesamtergebnis deutlich: Aus Sicht der Kieler: 81:83 Spiele, 12:10 Sätze, 6:3 Matchpunkte.

 

Suchsdorf steht auf dem 6. von neun Plätzen.

 

 

Und hier noch ein paar Bilder:

Bildunterschriften von oben nach unten:

 

Die Mannschaft (v. l.): Leon Schütt, Florian Barth, Dominik Bartels, Andre Göransson, Harri Heliövaara, Martin Pedersen und Matthias Bähre.

Christoph Schrabisch stellt die Mannschaften vor.

Matthias Bähre

Martin Pedersen im Einsatz

und ein Porträt

Leon Schütt

Harri Heliövaara im Match

und ein Porträt

Florian Barth und Dominik Bartels während der Mannschaftsvorstellung

Dominik Bartels

Florian Barth im Einsatz

Andre Göransson

 

 

 

2. Bundesliga Suchsdorf 1.0

 

Christoph Schrabisch

 

 

 

Matthias Bähre

 

Martin Pedersen 2

 

Martin Pedersen

 

Leon Schütt

 

Harri Heliovaara 2

 

Harri Heliovaara

 

Florian Barth

 

Dominik Bartels 2a

 

Barth

 

Andre Göransson

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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