Im Vorfeld der Endspiele beim Hamburg Ladies & Gents Cup stand das Thema Inklusion im Mittelpunkt. Beim Blindentennis durften Interessierte auch selbst zum Schläger greifen.

Die Ruhe vor dem Sturm. Selten war sie im Vorfeld eines Endspiels so wichtig, wie am vergangenen Sonntag in der Hamburger Verbandshalle. Denn beim Blindentennis ist absolute Stille von zentraler Bedeutung. Die Spielbälle sind nicht nur weich sondern auch mit Rasseln gefüllt, die es den blinden Spielern ermöglicht, die Position des Balles im Spielfeld zu erkennen. Mit Kirstin Linck und Bernd Wiebe waren zwei vollblinde Spieler (B1) am Start. Dazu Christian Marx (B2), der stark seheingeschränkt ist. Der Ball darf zwei bis dreimal aufkommen, ehe er auf die andere Seite des Netzes gespielt werden muss. Die Größe des Feldes variiert je nach Blindheitsgrad der Akteure. Britta Holstermann, Inklusionsbeauftragte der Tennisverbände von Schleswig-Holstein und Hamburg zog ein positives Fazit: "Ich habe mir viele interessierte Besucher gewünscht und war von der Reaktion der Zuschauer positiv überrascht. Neben zahlreichen Fragen auch an die Spieler haben viele die Chance genutzt, mit einer Brille zu spielen, die einen Sehrest von 10% simuliert und waren danach noch beeindruckter von der Leistung der drei Spieler! Die Resonanz für das Projekt war groß. Etwa 50 Zuschauer bestaunten die Leistungen der blinden Teilnehmer. Das Thema Tennis und Inklusion soll in den kommenden Jahren weiter vorangetrieben werden. Für die nahe Zukunft wünscht sich Britta Holstermann vor allem eines: "Wir stecken im inklusiven Tennis noch in den Anfängen, aber ich freu mich über jeden beeinträchtigen Spieler, der in einem Tennisverein sein neues sportliches Zuhause findet! Wir haben mittlerweile zwei Vereine in Hamburg, in denen Blindentennis angeboten wird – das ist eine gute Ausgangsposition. Dies möchten wir gern weiter ausbauen." Nach rund 45 Minuten war das Rahmenprogramm beendet und der Respekt für die Leistungen der Parasportler in den Gesichtern der Zuschauer förmlich zu erkennen. 

Foto: Witters

 


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