Er ist jung, dynamisch und voller Tatendrang: Julian Reister ist der neue Trainer im Tennisverband Schleswig-Holstein (TVSH). Wir haben den 36-jährigen ehemaligen Tennisprofi getroffen und ihm einige Fragen gestellt, die Einblicke in seine Person, seine Art von Tennis und seine Ziele geben.

„Wir haben mit Julian Reister jemanden gefunden, der sowohl durch seine Qualifikation als Trainer, als auch menschlich für den Verband bestens geeignet ist. Unsere Ikone Herby Horst begleitet Julian noch über einen längeren Zeitraum. Insbesondere den organisatorischen Teil wird Herby weiterhin noch übernehmen, sodass Julian sich auf den sportlichen Teil konzentrieren kann. Herby begleitet das Verbandstrainerteam um Julian Reister, Flemming Peters und Jonas Denker.“, sagt Dr. Frank Intert, Präsident des TVSH.

Arne Weisner, Vizepräsident Jugend- und Leistungssport, fügt hinzu: „Julian kommt aus den eigenen Reihen und ist im Tennisverband Schleswig-Holstein groß geworden. Kaum ein anderer hat unsere Werte so durchlebt und kann sie nun an den Nachwuchs weitergeben.“

 

Lieber Julian, wie schön, dass Du bei uns bist. Herzlich Willkommen im Verband. Für alle, die Dich noch nicht kennen: Wer bist Du, woher kommst Du und warum bist Du heute hier?

Julian: Danke für die Einladung. Mein Name ist Julian Reister. Ich habe 12 Jahre auf der ATP Tour gespielt und hatte das Privileg, als Tennisspieler unterwegs zu sein und damit mein Geld zu verdienen. Vor 6 Jahren habe ich meine aktive Karriere auf der Tour beendet und arbeite seitdem als Tennistrainer.

 

Welche Ziele verfolgst Du als Verbandstrainer und welche Werte vertrittst Du dabei?

Julian: Meine Ziele als Verbandstrainer sind klar definiert: ich möchte die Nachwuchsspieler:innen sowohl auf als auch neben dem Tennisplatz besser machen. Meine Erfahrungen, die ich von Klein an auf dem Tennisplatz gesammelt habe, möchte ich an den Nachwuchs weitergeben. Werte, die mir sehr wichtig sind, sind Ehrlichkeit, respektvoller Umgang und 100% Commitment.

 

Tennis ist meine Leidenschaft, weil…

Julian: Tennis ist meine Leidenschaft, weil ich den Sport über alles liebe. Meiner Meinung nach ist Tennis eine der schwersten Ballsportarten, die es auf der Welt gibt. Mich hat es schon immer gereizt, besser in diesem Sport zu werden. Es war wie eine Art Sucht für mich, mich immer wieder selbst herauszufordern und besser zu werden.

 

Was ist der Höhepunkt Deiner bisherigen Karriere?

Julian: Als kleines Kind wollte ich immer unter die Top 100 der Weltrangliste. Das war mein persönliches Ziel, das ich erreicht habe. Es gab viele schöne Momente, die ich auf der Tour hatte. Ein ganz besonderer Moment für mich war, dass ich die dritte Runde gegen Roger Federer bei den French Open spielen durfte. Das war ein ganz tolles Ereignis, das ich zu dem Zeitpunkt gar nicht richtig genießen konnte, weil ich so aufgeregt war. Wenn ich zurückschaue, schaue ich gerne auf dieses Turnier zurück.

 

Welche Sportart beherrscht Du gar nicht?

Julian: (lacht) Ich bin ganz schlecht im Turnen. Mit dem Geräteturnen hatte ich wirklich große Probleme.

 

Hast bzw. hattest Du Vorbilder?

Julian: Früher vor dem TV habe ich mit Boris Becker und Michael Stich mitgefiebert. Mein Vorbild, zu dem ich am liebsten hinaufgeschaut habe, war Roger Federer. Umso schöner, dass ich die Chance hatte, gegen ihn zu spielen.

 

Was macht für Dich einen guten Tennisspieler aus?

Julian: Das ist eine gute Frage. Ein guter Spieler versucht sich stetig zu verbessern, kann jeden Schlag und hat eine Sache, die ihn gefährlich macht.

 

Und das ist dann seine Stärke? Du meinst zum Beispiel eine gefährliche Rückhand?

Julian: Genau. Das ist eine Sache, die man beherrscht und mit der man gefährlich werden kann.

 

Wo siehst Du den Tennissport in 10 Jahren? Und wo siehst Du Dich persönlich?

Julian: In den letzten Jahren hat sich der Tennissport enorm professionalisiert. Die Futures, die ich damals gespielt habe, waren längst nicht so professionell wie die heutzutage. Das wird jedes Jahr besser. Es ist wichtig, dass man sich als Trainer immer hinterfragt: Bin ich heute da, wo der Standard ist? Kann ich mich selbst verbessern? Der Austausch mit Kollegen ist dafür besonders wichtig.

 

Welcher Trainer hat Dich am meisten in Deiner Laufbahn geprägt und warum?

Julian: Das ist witzig. Diese Trainer sind heute meine Kollegen. Das sind definitiv Thomas Chiandone, Herby Horst und Maik Schürbesmann, die nach wie vor für den Tennisverband Schleswig-Holstein arbeiten. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Über die meiste Zeit meiner Karriere haben sie mich begleitet und sehr geprägt. Außerdem ist Ralph Grambow ebenso wichtig zu erwähnen. Er kommt ebenfalls aus dem Norden und hat mich auf der Tour begleitet. Unter ihm habe ich mich nochmal extrem verbessert. Es sind definitiv die drei, die mich von Anfang an begleitet haben und zu denen ich immer Kontakt gehalten habe.

 

Umso schöner, dass ihr heute gemeinsam für den Verband tätig seid.

Julian: Absolut. Darüber freue ich mich total. Ich kenne sie schon so lange und freue mich auf die neuen Herausforderungen.

 

Wie würde Dein Trainer-Ich Dein Spieler-Ich beschreiben?

Julian: Mein Trainer-Ich würde vermutlich sagen, dass ich als Spieler manchmal etwas zu faul war und mehr hätte rausholen können. Einige Dinge hätte ich professionalisieren können, als ich noch jünger war.

 

Faul im Sinne von zum Beispiel mehr Beinarbeit wäre erforderlich gewesen?

Julian: Genau. Oder vielleicht noch eine Extraeinheit machen oder früher schlafen gehen, um sich auf das nächste Spiel zu fokussieren.

 

Und jetzt die Frage nochmal andersherum: Wie würde Dein Spieler-Ich Dein Trainer-Ich beschreiben?

Julian: Das ist witzig. Das wäre vermutlich genau andersherum. Ich bin als Trainer sehr professionell, genau im Detail und anders als ich als Spieler war.

 

Kommt das durch Deine Erfahrung?

Julian: Wahrscheinlich durch meine Erfahrung und weil ich eine gewisse Verantwortung für jemanden anderes trage. Da möchte ich meinen Job natürlich noch besser machen. Früher hatte ich die Verantwortung nur für mich selbst. Jetzt trage ich Verantwortung für andere und möchte einen sehr guten Job machen.

 

Gibt es sonst noch etwas, das Du sagen möchtest?

Julian: Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit, die neuen Herausforderungen und darauf, die Spielerinnen und Spieler besser machen zu können.

 

Toll. Vielen Dank für das Interview, Julian. Wir wünschen Dir eine schöne Zeit, neue Herausforderungen und Abenteuer und natürlich eine gute Zusammenarbeit.

 

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