Tennis Magazin Story mit Frank Intert, Herby Horst und Tobias Meyer

 

Wingfield Box.4210b743Das Start-up-Unternehmen Wingfield aus Hannover bietet Spieldaten für Breitensportler auf Profiniveau an. Der Clou: eine mit zwei Kameras bestückte Box, die am Netzpfosten installiert wird und Statistiken via App bereitstellt.  Alles wird gemessen, alles sieht die Kamera.

https://www.wingfield.iol

 

Knapp 100 Tennisplätze sind bereits in Deutschland  mit Wingfield ausgestattet. Während einem zunächst Vereine, Tennisakademien und kommerzielle Anlagen als potenzielle Nutzer in den Kopf schießen, mag man den Verband vielleicht nicht sofort auf dem Schirm haben. Doch neben dem Tennisverband Niedersachsen/Bremen wird auch beim Tennisverband Schleswig-Holstein im Landesleistungszentrum Wahlstedt mit Wingfield gearbeitet.

Doch an welchen Stellen wird die Technologie von Wingfield in die Arbeit integriert? Wir sprachen mit dem leitenden Verbandstrainer Herbert Horst, Verbandspräsident Dr. Frank Intert und Tobias Meyer, Tennisschule Wahlstedt und  Koordinator aller Aktivitäten auf der Anlage in Wahlstedt.

Das Interview wird mit Genehmigung des Verbandspräsidenten leicht gekürzt und geändert abgedruckt

 

Wieso fiel die Wahl damals auf Wingfield?

Herbert Horst: Der Kombination aus Verein und Verband geschuldet, bedienen wir an unserer Anlage ein relativ breites Publikum – vom Breitensportler bis zum leistungsorientierten Spieler. Bei der Entscheidung für Wingfield war daher damals der niedrigschwellige Login und die einfache Bedienbarkeit des Systems für uns besonders ausschlaggebend. Spieler und Trainer werden nicht mit Daten überladen, sondern können selbst entscheiden, wie tief sie in die Materie eintauchen. Relativ schnell bestätigte sich, dass bei Freizeitspielern der Fokus auf der Arbeit mit den Videoanalyse-Tools liegt, während beim Leistungsspieler im Landesleistungszentrum des Verbandes eine datenorientierte Herangehensweise oftmals sinnvoll sein kann. “Gerade die Datenretrospektive hat einen extrem hohen Motivationscharakter”, ergänzt Intert. “Wir bringen so eine neue Qualität ins Training. Die Leistungssportler nutzen die Anlage in der Traglufthalle mit dem Hartplatz schon regelmäßig. Dagegen nutzen die Breitensportler Wingfield noch wenig, das muss noch intensiver kommuniziert werden. Im Sommer wird der „Centre Court“ mit der Wingfield-Anlage für den Breitensport ausgestattet sein.“

Datenorientiertes Training: Finden diese datenbasierten Bewertungsgrundlagen Anwendung in der Talentsichtung?

Herbert Horst: Natürlich liegt der Gedanke nahe, die Talentsichtung durch Wingfield objektiver zu gestalten. Wir vertreten jedoch gerade in unseren Sichtungsreihen bei den Jüngsten die Philosophie, dass Spielanlage, motorische und koordinative Fähigkeiten – also all die Dinge, die sich nicht in Gänze quantifizieren lassen – in diesem Alter die entscheidenden Beurteilungskriterien sind.

Tobias Meyer: Hier spielt Erfahrung in unserem Trainerteam eine große Rolle. Entwicklungen können völlig unterschiedlich verlaufen. Die eine Spielerin ist früher dran, der andere Spieler eher später. Die Daten können jedoch zukünftig in der Langzeitbetrachtung wieder extrem interessant werden, wenn es zum Beispiel darum geht, die Entwicklung der Schlagqualität eines Spielers zu analysieren. Während des Trainings wird klar: Für die Spieler – die teils am Stützpunkt, teils in ihren Vereinen trainieren – gehört Wingfield längst zur Normalität. Wie selbstverständlich wird sich vor dem Training an der Wingfield Box angemeldet.

Nun steht aktuell im Raum, dass LK-Spiele künftig auch über Wingfield abgebildet werden können. Wie seht ihr das?

Frank Intert: Im Bundesausschuss des DTB wurde einstimmig für Wingfield gestimmt. Wenn LK-Spiele über Wingfield kommen sollten, wird der Bedarf riesig sein! Solche Impulse können auch dem Spielbetrieb extrem gut tun, denn auch Tennis befindet sich im Wettbewerb um die Zeit des Spielers. Das bisher zeitlich und örtlich begrenzte LK-Angebot kann durch solch eine flexible Möglichkeit sinnvoll erweitert werden. In Schritt 1 wird es jedoch vor allem darum gehen, das zusätzliche Angebot sinnvoll und fair in das Regelwerk der LK zu integrieren. In Schritt 2 und 3 kann das Ganze dann letztlich vielleicht sogar zu mehr Tennis führen

Welche Rolle spielt dabei der Verband und speziell das Landesleistungszentrum in Wahlstedt?

Frank Intert: Wir als Verband sehen uns hier als Treiber solcher Technologien in unserem Einzugsgebiet. Wir haben dabei nicht nur eine kommunikative Verantwortung gegenüber unseren Vereinen, sondern wollen auch für eine sinnvolle Einbindung in die Trainerausbildung sorgen.

Tobias Meyer: Es wird darum gehen, die Technologie flächendeckend in die Vereine zu tragen. Interessenten sollen daher die Möglichkeit haben, Wingfield in Wahlstedt testen zu können.

 

Wer Interesse an einer Besichtigung hat, kann sich bei Tobias Meyer melden.

In Wahlstedt ist die Anlage mit der gesamten Ausstattung (u. a. Plätze mit 5 verschiedenen Belägen, Fitness-Studio, Ausstattung an Trainingsmaterialien) das Leistungszentrum des TVSH. Der Verband mietet die Platzkapazitäten. Das Leistungszentrum bekam ob der Ausstattung und der Trainerqualifikationen den Status „DTB-Stützpunkt“.  Daneben gibt es auch noch den TC RW Wahlstedt und die  „Tennis-Werkstatt“ als Akademie für (angehende) professionelle Tennisspieler*innen. Eigentümer der Anlage ist die Topspin GmbH

 


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