DTB-Tagung: Resümee unseres Präsidenten

 Dr. Frank Intert (Foto)

Während die eigentliche Mitgliederversammlung stets am Sonntag stattfindet, werden die dort abzustimmenden Themen in den Sitzungen der verschiedenen Gremien der einzelnen Ressorts an den beiden Tagen davor diskutiert und in ihre endgültige Fassung gebracht.

Daher entfällt für den Beobachter in der Regel auch das, was unsere jährliche Mitgliederversammlung in Kiel prägt: die „basisdemokratischen“ Diskussionen um Inhalte der Wettspielordnung und anderer Themen.

So auch im November in Potsdam, wo sogar ein ganzer Teil der vorgeschlagenen Satzungsänderungen nicht zur Abstimmung gebracht wurde. In Schleswig-Holstein haben wir unser neues Verbandskonzept über einige Jahre vorbereitet und mit Unterstützung des DOSB zur Umsetzung gebracht. Gleiches hat das Präsidium des DTB mit der „Agenda 2020“ vor drei Jahren angestoßen; ebenfalls mit Begleitung durch den DOSB. In verschiedenen Gruppen ist die unbestimmte Angst vor möglichem künftigen Machtverlust jedoch noch so ausgeprägt, dass die Umsetzung des neuen Konzeptes – aktuell durch wegweisende Beschlüsse zu einer neuen Satzung - immer wieder gebremst wird. Durch weitere außerordentliche Besprechungen zu diesem Thema im Frühjahr soll jedoch der Zeitplan eingehalten werden und eine gänzlich neue DTB-Satzung per November 2020 gelten. Dann wird – wie bei uns in Schleswig-Holstein – das Ehrenamt deutlich durch hauptamtliche Beschäftigte entlastet.

Für uns Tennisspieler ist sicherlich die Umsetzung der lange erwarteten LK-Reform zum 1. Oktober 2020 die wichtigste Nachricht der 71. Mitgliederversammlung des Deutschen Tennisbundes. Nach einer bundesweiten Spielerbefragung wurden neben einigen anderen Details die wesentlichen Wünsche umgesetzt:

  • Wertungen von Ergebnissen im Doppel
  • Errechnung und Veröffentlichung der aktuellen LK wöchentlich (aktuell nur per 1.10.)
  • Abschaffung bestimmter „Aufstiegshürden“

Mit diesen Änderungen sollen vor allem die Mannschaftsspielerinnen und -Spieler unterstützt werden, die bis dato häufig ihre LK nur durch die Teilnahme an den Wettspielen nicht halten konnten.

Eine sehr hilfreiche Änderung der Turnierordnung sieht vor, dass bei Jugendturnieren künftig auch das unsportliche Fehlverhalten begleitender Personen (Trainer, Eltern) neben dem Platz geahndet werden kann (s. dazu separaten Bericht).

Und schließlich wurde die sogenannten „Ausländerregelung“ in der Wettspielordnung gekippt, nach der bisher vorgeschrieben war, wie viele Mannschaftsmitglieder mindestens einen deutschen Pass besitzen mussten. Mehrere Gerichtsurteile machten es erforderlich, diese Einschränkung aufzulösen. Die Regelung war eingeführt worden, um das Auftreten „zusammengekaufter“ Teams zu vermeiden, die lediglich dem Verein zum Erfolg in den hohen Ligen verhelfen sollten.

Mit großer Spannung sehen wir der 72. Mitgliederversammlung im kommenden Jahr in Köln entgegen. Dort wird das DTB-Präsidium neu gewählt werden und wird sich per Satzungsänderung in einer völlig anderen Position in der Hierarchie unseres Dachverbandes wiederfinden. Auch der Bundesausschuss – bestehend aus den Vorsitzenden der 17 Mitgliedsverbände – wird kein unmittelbares Gestaltungsrecht mehr haben, was einige der Kollegen betrübt. Die Entscheidungsmacht wird wieder dorthin verlagert, wo unmittelbar abgestimmt wird: in die Mitgliederversammlung.

 


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