Offensiv handeln

Als meine (ältere) Generation noch zu den spielenden Kindern zählte, durften wir mit fünf Jahren ohne Eltern „raus“. Mit sieben, acht Jahren spielten wir irgendwo, auch im nahe gelegenen Wald. Für Eltern und Kinder war das normal. Angst hatten wir nicht. Meine Brüder und ich waren im Schwimmverein, und ich spielte auch noch Tischtennis. Wir hatten Trainer und fühlten uns sicher. Und heute? Spielen kleine Kinder noch allein draußen?  Fühlen sie sich im Verein sicher?

Straßen-Sozialisation gibt es in frühen Kinderjahren kaum noch. Doch das Vereinsleben hat zugenommen. Hier sollen sich Kinder gut aufgehoben und sicher fühlen, aber die immer mehr gestellte Frage lautet: Ist das noch so?

Die Sportschau (ARD) hat jetzt ein im Sport noch weitgehend tabuisiertes Thema aufgegriffen: Das große TabuSexueller Kindesmissbrauch: 200.000 Betroffene im Sport? Unfassbar diese Zahl. Zum Vergleich: Seit Jahren wird über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche geschrieben und gesprochen. Hier sollen 114.000 Kinder betroffen sein.

Dr. Bettina Rulofs von der Deutschen Sporthochschule in Köln meint: Unsere Gesellschaft sei erst dann bereit, sich mit dem Thema sexuelle Übergriffe an Kindern im Sport auseinanderzusetzen, „wenn das Thema in die Strukturen“ durchgedrungen ist. Dass dies  offenbar  der Wirklichkeit entspricht, macht eine Umfrage deutlich: 50 Prozent der Sportvereine halten das Thema nicht für relevant.  Zuviel!

Wir sollten nicht warten, bis das Thema sexuelle Übergriffe in unseren Strukturen durchgedrungen ist. Wir sollten nicht defensiv an das Thema gehen. Wir sollten offensiv handeln.

Sie, die Mitglieder unseres Tennisverbandes, haben beschlossen und dem Verband damit gleichzeitig einen Auftrag erteilt: Der TV S-H, seine Amts- und Funktionsträger, sowie seine ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter bekennen sich zu den Grundsätzen eines umfassenden Kinder- und Jugendschutzes und treten für die körperliche und seelische Unversehrtheit und Selbstbestimmung der anvertrauten Kinder und Jugendlichen ein. Der TV S-H, seine Amts- und Funktionsträger sowie seine ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter pflegen eine Aufmerksamkeitskultur und führen regelmäßig Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Sport durch.

So steht es in unserer von Ihnen im März beschlossenen Verbandssatzung, § 2, Abs. 4.

Wir werden handeln und uns mit Präventionsmaßnahmen beschäftigen. Da wir Ehrenamtler mit dem Thema sexuelle Übergriffe an Kindern oft überfordert sind, holen wir uns fachliche Hilfe, informieren Sie und laden ein.

Hier noch – um die Aufmerksamkeitskultur zu entwickeln – ein Link zur entsprechenden Sportschau 

Ulrich Lhotzky-Knebusch

Vizepräsident

Öffentlichkeitsarbeit

https://www.sportschau.de/weitere/allgemein/sexueller-missbrauch-kindesmissbrauch-sport-doku-100.html

 


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